Diese Teams stellen mobile Postfilialen dar, die auf den verschiedenartigsten Veranstaltungen vertreten sind. Hierzu gehören beispielsweise Briefmarkenausstellungen, Messen, Feier- und Gedenktage und große Sportveranstaltungen und vieles mehr. Die Angebotspalette kommt dabei der der Niederlassung Philatelie recht nahe. Sie führen zumeist darüber hinaus auf die Veranstaltung bezogene Sonderstempel. Insgesamt 40 Mitarbeiter in sieben regional angesiedelten Teams im gesamten Bundesgebiet werden von drei Koordinatoren für den Bereich Nord, den Bereich Süd-West sowie den Bereich Süd-Ost zu diesen Anlässen eingesetzt. Die Koordinatoren sind beim Einsatz der Teams frei, dabei aber natürlich dem Wirtschaftlichkeitsgebot verpflichtet. Die Deutsche Post AG möchte auch in diesem Geschäftsbereich zumindest kostendeckend arbeiten.
Beleg des Einsatzes in Wolfsburg vom Spiel Mexiko – England. Es handelt sich dabei um einen von der Post aufgelegten illustrierten und vorfrankierten Umschlag. Der Brief wurde in Wolfsburg mit dem Sonderstempel und dem Tagesstempel der Filiale abgestempelt.
Da lag es natürlich nahe diese Teams auch im Zusammenhang mit der in Deutschland stattfindenden Weltmeisterschaft ausschwärmen zu lassen. Zumal die Deutsche Post AG diesem Ereignis als Nationaler Förderer besonders nahe stand und für jeden Spielort mindestens einen Sonderstempel einsetzte. Wer allerdings die Hoffnung hegte, die Teams rund um die Stadien und vor allem an allen Spielorten anzutreffen, wurde enttäuscht. Zwar war die Post direkt vor Ort. Allerdings beschränkte sich der Auftritt eher auf eine Imagekampagne im Allgemeinen – so konnten die Stadionbesucher an einem Torwandschießen teilnehmen bei dem kleine Preise unter anderem auch Portocards zu gewinnen waren – und auf die Präsentation des E-Postbriefs im Besonderen. Wie in diesem Zusammenhang zu erfahren war, wurde es wohl versäumt, die entsprechenden Verträge mit der FIFA als dem Veranstalter so auszugestalten, dass ein Einsatz der Teams im unmittelbaren Stadionbereich möglich gewesen wäre. So traf der interessierte Sammler die mobilen Schalter lediglich in zentrumsnahen Postfilialen und nur in den Städten Berlin, Bochum, Wolfsburg. In Frankfurt waren zunächst ebenfalls an zwei Tagen ein Einsatz geplant, diese fielen jedoch ersatzlos aus. Die übrigen Austragungsorte Augsburg, Dresden, Leverkusen, Mönchengladbach und Sinsheim wurden nicht berücksichtigt.
Für den Einsatz zur Fußball-WM der Frauen 2011 hatte die Post einen besonderen Briefbeleg in einer Auflage von 2.500 Stück aufgelegt. Dieser war bereits mit einer der beiden zur WM erschienenen Zuschlagsmarke 55+25 „Stürmerin“ für eine Inlandsverwendung frankiert und konnte am Stand des Teams „Erlebnis: Briefmarken“ für 1,75 € entweder blanko oder bereits fertig gestempelt erworben werden.
Nachfolgend nun eine grundsätzliche Bemerkung zur Dokumentation der Tätigkeit der Teams „Erlebnis: Briefmarken“. Wie die nachfolgenden Belege zeigen, tragen alle neben dem passenden Sonderstempel auch einen Tagesstempel des Teams bzw. der Filiale in dem der Einsatz stattfand. Hierdurch wird der Nachweis erbracht, dass das Material eben nicht über die ansonsten zuständige Sonderstempelstelle der Niederlassung Philatelie in Weiden geleitet wurde.
Folgende Einsätze lassen sich auf diese Weise belegen:
1. Berlin 26.6.2011
Eröffnungsspiel Deutschland – Kanada
Durch den Koordinator Süd-Ost wurde das Team aus Berlin selbst eingesetzt. Der Stand konnte allerdings nicht am Spieltag, sondern erst am Montag, dem 27.6.2011, im Postbank-Center Berlin 41, Schloßstraße 109-110A, 12163 Berlin Steglitz besucht werden. Hierzu passt der abgebildete für die Teams „Erlebnis: Briefmarken“ aufgelegte besondere Umschlag, versehen mit einer Zusatzfrankatur durch eine geeignete ATM zur Verwendung als Einschreiben. Der Tagesstempel mit Unterscheidungskennzeichen „eb“ mit der die ATM entwertet wurde, weist die Aufgabe beim EB-Team in Berlin nach. Auffällig ist, dass das Datum von Sonderstempel und Tagesstempel differiert. Dies war darauf zurückzuführen, dass das Team erst am Montag, dem 27.6. im Einsatz war.
2. Bochum 27.6.2011
Japan – Neuseeland
Durch den Koordinator Nord wurde das in Bochum ansässige Team beauftragt in der Postfiliale 11, Willy-Brandt-Platz 1, 44787 Bochum Präsenz zu zeigen. Die Frankatur dieses Briefes erfolgte mit Hilfe personalisierter Marken, die den Bezug zum Austragungsort Bochum und dem dort stattfindenden WM-Spiel Japan-Neuseeland herstellen. Das Einschreibentgelt wird letztlich über eine ATM dargestellt. Der Tagesstempel weist auch hier den Unterscheidungskennzeichen „eb“ auf.
3. Wolfsburg 27.6.2011
Mexiko – England
Wiederum der Koordinator Nord hatte dafür gesorgt, dass auch in der Filiale 1, Porschestraße 22-24, 38440 Wolfsburg das Team aus Hannover zugegen war, um den Sonderstempel abzugeben. Für den gezeigten Beleg wurde eine bisher wenig bekannte Nachnahmepostkarte eingesetzt. Diese Ganzsache besteht aus zwei Teilen, einem Inkassobeleg und der eigentlichen Nachnahmepostkarte. Der Inkassobeleg wird nachdem die erforderlichen Daten (Zahlungsempfänger, Kontonummer, Bankleitzahl und Verwendungsszweck) eingetragen sind, an das Beleglesecenter in Mannheim versandt. Hierzu ist der Inkassobeleg als Antwortpostkarte ausgestaltet und auf der Rückseite bereits mit einer entsprechende Adresse und dem Portofreiheitsvermerk versehen. Das Beleglesecenter übernimmt den Zahlungsabgleich und das Clearing. Die eigentliche Nachnahmepostkarte mit eingedruckter Marke „Margerite“ aus der Freimarkenserie „Blumen“ wird dann unter Angabe des zu entrichtenden Betrages an den Zahlungspflichtigen verschickt.
Bei Zahlung erhält der Empfänger der Karte eine entsprechende Quittung. Der kassierte Betrag wird unter Abzug eines Einzugsentgeltes von 2,00 Euro von der Post als Übermittlungsentgelt bezeichnet nach dem bereits erwähnten Zahlungsabgleich auf das Konto des Zahlungsempfängers überwiesen.
Die Ganzsachenkarte war zunächst lediglich im 50er Set für 142,50, also 2,85 € pro Stück erhältlich. Mittlerweile kann sie auch einzeln für den gleichen Preis über die Niederlassung Philatelie bestellt werden. Die Karte ist in diesem Fall mit dem WM-Sonderstempel und einem Tagesstempel aus der Filiale Wolfsburg versehen.
4. Frankfurt 30.6.2011
Deutschland – Nigeria
Für das „Herz des Frauenfußballs“ in Frankfurt für das der Koordinator Süd-Ost zuständig ist, war zunächst ein Einsatz des Teams aus Hanau in der Filiale 1, Goetheplatz 6, 60313 Frankfurt vorgesehen. Dieser fiel jedoch aus. Über die Gründe ist nichts bekannt. Gleichwohl stand der Sonderstempel zur Verfügung und wurde von dem ebenfalls in der Filiale ansässigen Philatelie-Shop abgegeben. Die Frankatur des gezeigten Briefes erfolgte mit Sondermarken aus dem Jahr 2009, die ebenfalls einen Bezug zum Spiel herstellen. Der Tagesstempel stammt von einem der Schalter der Postfiliale in der Goethestraße 6.
5. Frankfurt 13.7.2011
Halbfinale Japan – Schweden
Der entsprechend der Ausgabe der „Stempel und Information – Philatelie vor Ort“ Nr. 11/2011 am 27.5.2011 angekündigte zweite Einsatz in Frankfurt wurde kurzfristig abgesagt; der Sonderstempel zum Halbfinale aber dem in der Filiale am Goetheplatz 6 ansässigen Philatelie-Shop zur Verfügung gestellt. Als Beleg wurde eine vom Sportamt der Stadt Frankfurt aufgelegte Werbepostkarte verwendet. Die Zusatzfrankatur von 0,30 € ermöglicht den Versand ins Ausland und nicht zuletzt den Abschlag eines Tagesstempels aus der Filiale. Die Karte wurde also tatsächlich in Frankfurt und nicht über die Sonderstempelstelle in Weiden aufgeliefert.