Autogrammbücher BERLIN 1936

„Schon Cicero , so heißt es , sei stolz gewesen, eine Unterschrift von Caesar zu besitzen“ – so die drei Autoren in ihrem Vorwort. Wir Sammler wissen von vielen Stücken, die auf Briefen auch manche philatelistische Sammlung bereichern können, wenn nicht gar deren Kernstück bilden.
Das Autogrammsammeln selbst ist erst ein Phänomen des 20. Jahrhunderts.

Olympische Spiele ziehen Autogrammjäger in besonderem Maße an, und das Olympische Dorf 1936 in Döberitz hatte dabei eine besonders anziehende Wirkung, kehrte doch noch den grundlegenden Veränderungen im Leben nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wieder eine heiter ausgelebte Internationalität auf Berlins Boulevards ein, wie die Autoren schreiben.

Zwei Sammler aus den Reihen der IMOS stellten ihre Schätze als Basis für dieses Buch zur Verfügung. In der Sammlung von Klaus Fink findet sich heute das Autogrammbuch von Hans Ahrensdorf, einem jungen Angestellten im Talbotschen Fotoladen im Olympischen Dorf; Christian Kunz aus Teterow stellte zwei Autogrammbücher aus seiner Sammlung für das Buchprojekt zur Verfügung.

Sie ergeben in dieser kommentierten Reprint-Ausgabe eine einmalige Dokumentation für die Olympischen Spiele 1936, die vor nunmehr 75
Jahren stattfanden.

Das Buch ist Ergebnis einer hervoragenden Kooperation zwischen Sammlern und Wissenschaftlern. Zwei der Autoren – Volker Kluge und Karl Lennartz – sind als langjährige Mitglieder im OSPC Berlin (VK) bzw. in der IMOS (KL) – auch engagierte Sammler. 

Volker Kluge, Karl Lennartz, Hans Joachim Teichler
Autogrammbücher BERLIN 1936
DKB Stiftung für gesellschaftliches Engagement, 2011 (www.dkb-stiftung.de)
ISBN 978-3-00-035256-0

In an excellent cooperation of sports historians and collectors this book about autograph collecting during the Olympics in Berlin 1936 has been created. Two of the authors – Karl Lennartz and Volker Kluge – are active long-standing members of the IMOS or the OSPC Berlin. They present three books of  young Olympic fans who collected autographs during the Olympic Games in Berlin in 1936. Klaus Fink and Christian Kunz contributed by these books from their collections to this beautiful book.  

 

Seite aus dem Buch eines unbekannten Autogrammjägers(Sammlung Christian Kunz) mit den Unterschriften des japanischen Marathon-Teams, u.a. des Siegers Kitei Son und des Drittplatzierten Shoryu Nan.

Beide waren Koreaner und gezwungen, im Zuge der Angleichungspolitik der japanischen Regierung ihre
Namen japanisch auszusprechen. In den Autogrammbüchern entsannen sie sich ihrer koreanischen Wurzeln
und setzten ihre Namen in Koreanisch hinzu: Sohn Kee Chung (Kitei Son) und Nam Sung Yong (Shoryu Nam),
Nam fügte noch eine Landkarte hinzu, bei der die koreanische Halbinsel deutlich zu sehen ist.